Abschluss einer erfolgreichen Zusammenarbeit

ARGE Windenergie Hofoldinger Forst aufgelöst – Betreibergesellschaft Bürgerwind übernimmt

Ende November 2023 haben die Gemeinden und Landkreise der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Windenergie Hofoldinger Forst ihre interkommunale Zusammenarbeit wie geplant beendet. Mit der Genehmigung von drei Windenergieanlagen im Hofoldinger Forst Anfang Oktober 2023 durch das Landratsamt München war das Ziel der ARGE erreicht und der Weg frei, um das Projekt in die Hände der Betreibergesellschaft „Bürgerwind Hofoldinger Forst GmbH & Co. KG“ zu übergeben.

Die Betreibergesellschaft, der die Gemeinden Aying, Otterfing und Sauerlach weiterhin angehören, wird nun den Bau der Anlagen übernehmen und sie später auch betreiben. „Wichtigstes Ziel der Gesellschaft ist es, in erster Linie die Bürgerinnen und Bürger der Standortgemeinden von der Wertschöpfung der Anlagen profitieren zu lassen. Sie sollen sich deshalb bevorzugt finanziell an den Anlagen beteiligen können“, so Otterfings Erster Bürgermeister Michael Falkenhahn, der als letzter ARGE-Vorsitzender die Auflösung der Arbeitsgemeinschaft vollzogen hat. Wer sich für eine Beteiligung interessiert, kann sich auf der Website der Betreibergesellschaft unter www.windenergie-hofoldinger-forst.de/mitmachen/ informieren.

Vorreiter in den Landkreisen

Die ARGE Windenergie Hofoldinger Forst formierte sich bereits im Jahr 2013. Sie war damit die erste Arbeitsgemeinschaft in den Landkreisen München und Miesbach, die sich ernsthaft und in interkommunaler Zusammenarbeit über die Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg mit der Planung von Windenergieanlagen in unserer dicht besiedelten Region – damals in den Augen vieler Energieexperten eine absolute Schwachwindregion – auseinandersetzte. Auf Wunsch der damaligen ARGE-Kommunen Aying, Brunnthal, Otterfing und Sauerlach traten im Jahr 2016 auch die Landkreise Miesbach und München der ARGE bei. Sie übernahmen die Kosten für das aufwändige Windgutachten, das unter anderem die viertelstundengenaue Messung des Windertrags über ein gesamtes Jahr beinhaltete, sowie die Standortsicherung und beteiligten sich darüber hinaus anteilig an allen weiteren Planungskosten.

Die Risikoübernahme durch die Landkreise in der Anfangsphase ermöglichte es, dass das Projekt an Fahrt aufnehmen und mittels detaillierter Planungen letztlich der Nachweis erbracht werden konnte, dass Windenergie mit moderner Technik im Landkreis München wirtschaftlich erzeugt werden kann. Die zwischenzeitlich ebenfalls gegründeten Arbeitsgemeinschaften Windenergie Höhenkirchener Forst und Windenergie Forstenrieder Park konnten ebenso wie weitere neue oder wieder aufgegriffene kommunale Initiativen auf den Erfahrungen der ARGE Windenergie Hofoldinger Forst aufbauen.

Von dieser Entwicklung profitieren werden letztlich auch alle Einwohnerinnen und Einwohner in den Landkreisen München und Miesbach, weil dadurch die Wertschöpfung aus der Energieerzeugung in der Region verbleibt, anstatt ins Ausland abzufließen. Auch für die Unternehmen in der Region wird eine kalkulierbare und kostengünstige Energieverfügbarkeit immer mehr zu einem wichtigen Standortfaktor, der ihre Wettbewerbsfähigkeit und damit ihren Fortbestand sichert.

„Ich danke daher ganz besonders den visionären Akteuren der ersten Stunde sowie allen Beteiligten in Politik und Verwaltung, die das Projekt – auch gegen so manchen Widerstand – ins Laufen gebracht haben. Dank ihrer Überzeugung und Beharrlichkeit stehen wir heute kurz vor der Realisierung der ersten Windkraftanlagen im Landkreis München und so vor einem wichtigen Schritt in Richtung klimaneutraler Energieerzeugung“, so Landrat Christoph Göbel.

Landrat Olaf von Löwis ergänzt: „Fortschritt braucht Visionäre. Zu Beginn der ARGE Windenergie Hofoldinger Forst war noch nicht absehbar, wie positiv sich dieses visionäre Projekt entwickeln würde. Ich danke allen, die das Projekt bis jetzt mutig und zukunftsorientiert begleitet haben. Die Windenergie wird nicht nur einen großen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung leisten, sondern Wertschöpfung für Bürgerinnen und Bürger in der Region halten. Ich drücke allen Beteiligten weiterhin die Daumen für die zügige Umsetzung des Projekts."