Auf Erfolgsspur: Der On-Demand-Service FLEX

Pilotprojekt um zwei Jahre verlängert – Ausweitung auf gesamten Landkreis geplant

Seit etwas mehr als einem Jahr sind im südlichen Landkreis München sieben On-Demand-Fahrzeuge unterwegs. Sie folgen keinem festen Fahrplan und bedienen auch keinen vorgegebenen Linienweg. Die Fahrgäste können sich auf individuellen Wunsch zwischen knapp 250 Ein- und Ausstiegspunkten befördern lassen. Tagsüber sind die über die MVV-App, die MVV Website oder telefonisch buchbaren Fahrzeuge im Bereich Aying, Brunnthal und Sauerlach unterwegs, nachts bedienen sie die Gemeinden Unterhaching, Oberhaching, Taufkirchen und fahren zudem den Münchner Ostbahnhof sowie die U- und S-Bahnstation Neuperlach-Süd an.

Alternative zum Auto

Die Nutzerzahlen sind seit Einführung Mitte Oktober 2022 kontinuierlich angestiegen. Rund 40.000 Fahrgäste haben inzwischen von dem flexiblen Angebot Gebrauch gemacht. Die Zufriedenheit der Kunden ist dabei extrem hoch. Genutzt wird das Angebot derzeit überwiegend für Freizeit- und private Fahrten, sehr häufig in Kombination mit der S-Bahn. Für rund ein Drittel der Fahrten hätten die Kunden andernfalls den eigenen Pkw genutzt.

Der Kreistag gab in seiner Dezembersitzung nun grünes Licht, das Pilotprojekt um weitere zwei Jahre, bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2026, auf eigene Kosten zu verlängern. Die Zeitverlängerung soll auch dazu genutzt werden, einen wirtschaftlichen Vergleich zum liniengebundenen Verkehr anzustellen. Dabei soll die Gegenfinanzierung des verlängerten Pilotbetriebs um mindestens die Hälfte der Kosten geprüft werden, beispielsweise, durch die Kompensation von schwach ausgelasteten Buslinien.

Im ganzen Landkreis FLEXibel unterwegs

Zusätzlich zur Verlängerung des Pilotbetriebs sprach sich der Kreistag für eine Ausweitung des Angebots auf den gesamten Landkreis aus – sowohl im Tag- wie auch im Nachtverkehr. Das Landkreisgebiet soll dafür in neun Bediengebiete tagsüber und sieben in der Nacht unterteilt werden. Die Ausschreibung soll in vier Bündeln erfolgen und im Anschluss an den Pilotbetrieb sukzessive umgesetzt werden. Auf Grundlage des vorgelegten Gesamtkonzepts soll jetzt insbesondere noch einmal geprüft werden, welche (weiteren) Linien gegebenenfalls durch Bedarfsverkehre ersetzt werden und zu einer Gegenfinanzierung des FLEX-Angebots beitragen könnten.

„Das Bedarfsangebot FLEX eröffnet uns eine kluge Möglichkeit, Lücken im ÖPNV-Angebot zu schließen und eventuell wenig ausgelastete Linien zu kompensieren, ohne dabei Verluste in Komfort oder Angebot in Kauf nehmen zu müssen“, so Landrat Christoph Göbel. „Vielleicht liegt im Bedarfsverkehr sogar die Zukunft des gesamten ÖPNV“, so Göbel weiter.