Konzert Violoncello und Klavier
"Kraft aus der Ruhe"
Die Programmnotizen zu diesem Konzert stammen aus der Feder der Pianistin Birgitta Eila. Sie gab ihm obenstehenden Titel.
Lesen Sie folgendes: „Ich glaube, dass in der Musik die Kraft aus der Ruhe und den langsam in unserem Inneren schwingenden Tönen entsteht. In unserer temporeichen und schwierigen Zeit finde ich es besonders wichtig, dass Musik gleichsam meditiert wird, sodass Interpreten und Zuhörer die ungeheure Kraft erleben, die von den auf diese Weise zelebrierten Tönen ausgeht.
Alle drei Werke des Konzertes beginnen eher langsam.
Mit Ludwig van Beethovens Sonate op.5,2 wird der Abend langsam- melancholisch und feierlich eingeleitet. Das Cello spielt meist die Legato- Themen, das Klavier liefert den Schwung durch perlende Triolen. Überraschend ist der Stimmungswandel im Finalsatz. Es entsteht hier ein ganz anderes Gefühl, eine Art überschäumende Lebensfreude.
Auch die Sonate von Claude Debussy leitet eher langsam, in barockem Gestus, ein. Er beginnt im Prologue eine Geschichte zu erzählen, - in moderner Tonsprache-, die mich schon in den ersten Takten total einnimmt: ein schönes Märchen.
Im zweiten Satz kommen jazzige, witzig-groteske Elemente hinzu. Der letzte Satz bringt eine tranceartige Stimmung, viel Tempo und spanisch anmutende Klänge.
Auch bei Serge Rachmaninoffs Sonate op.19 gibt es wieder die langsame Einleitung, die aus dem Finstern ins Licht, in eine Klangwelt führt, die nahezu alles psychische Erleben musikalisch zum Ausdruck bringt. Rachmaninow zeigt sich hier auf grandiose Weise in vollendeter Schaffenskraft.“
Der Cellist Michael Weiß ist mit der Pianistin Rusudan Alavidze in Deutschland, der Schweiz und Israel häufig aufgetreten. Mit ihr zusammen gewann er 1995 den 1. Preis der Kammermusik-Meisterklasse von Prof. Gui-Michel Caillat in der Schweiz. Herr Weiß konzertiert außerdem mit dem Trio d’Accord und ist Mitglied des Bayerischen Kammerorchesters. An der Musikschule Pullach leitet er eine Celloklasse.
Birgitta Eila, Klavier, hat deutsch-finnische Wurzeln. Neben ihrer solistischen Tätigkeit ist sie engagierte Pädagogin. Über mehrere Jahre hinweg arbeitete sie zusammen mit dem Komponisten Adolph Kurt Böhm, von dem sie in Konzerten mit seinen Liedern, gesungen von Florian Prey und Alexandra Petersamer, auftrat und CDs einspielte. Als Pianistin und Moderatorin entwirft sie im Rahmen des Pianistenclubs München Konzerte, die einer bestimmten Idee zu Grunde liegen und moderiert werden. Für den Klang des Violoncello hat sie eine besondere Vorliebe.